Beginnen wir mit den Grundlagen!
Im Folgenden werden Sie erfahren, wie Ihre Nieren im Allgemeinen arbeiten, wie Sie sie am besten vor möglichen Schäden schützen können und was Sie tun können, wenn Ihre Nierenfunktion bereits beeinträchtigt ist. Wir hoffen, dass Sie mit diesem Wissen Ihre Nieren und deren Funktionsweise besser verstehen und so selbstbewusst mit Ihrem Arzt über krankheitsbezogene Themen sprechen können.
Situation des Patienten
Chronische Nierenkrankheiten sind definiert als Anomalien der Nierenstruktur oder -funktion, die seit mehr als 3 Monaten bestehen und Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Vielleicht haben Sie selbst schon körperliche Veränderungen festgestellt: Fühlen Sie sich oft müde und kraftlos? Haben Sie weniger Appetit als üblich? Haben Sie Probleme beim Einschlafen oder können Sie sich nicht konzentrieren? Leiden Sie häufig unter Übelkeit? Diese Anzeichen könnten auf einen allmählichen Verlust der Nierenfunktion hindeuten.
Mit einer geeigneten Behandlung kann Ihr Arzt Wege finden, um diese Symptome zu lindern. Ein offenes Gespräch mit Ihrem Arzt darüber, wie Sie sich fühlen, ist entscheidend. Erfahren Sie, wie Sie mit Ihrer Krankheit umgehen und trotzdem das Leben geniessen können.
Ihr Hausarzt oder ein Facharzt, der Nephrologe, wird verschiedene Untersuchungen durchführen, um festzustellen, ob Sie an einer chronischen Nierenkrankheit leiden. Es wird Blut abgenommen, damit der Nephrologe bestimmte Laborwerte überprüfen kann. Zusätzlich wird in der Regel eine Urinuntersuchung durchgeführt, bei der festgestellt wird, welche Substanzen in den Urin ausgeschieden werden und wie viel.
Protein im Urin
Die Frage, ob sich Protein (Albumin, ein bestimmtes Protein) im Urin befindet, spielt eine entscheidende Rolle. Ist die Menge an Albumin im Urin dauerhaft erhöht, kann dies auf eine Verschlechterung der Filterfunktion der Nieren hindeuten. Dies wird auch als Proteinurie (oder Albuminurie) bezeichnet.
Ermittlung der GFR
Das CKD-Stadium 1 beschreibt eine leicht verminderte Funktion der Nieren; das CKD-Stadium 5 ist das Endstadium. Ihr Arzt berechnet die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) zur Klassifizierung. Sie zeigt an, wie gut die Nieren das Blut von Giftstoffen reinigen und diese in den Urin ausscheiden. Die GFR wird in Milliliter pro Minute angegeben. Je niedriger die GFR, desto schlechter funktionieren Ihre Nieren.
Zum Beispiel, eine GFR zwischen 60 und 89 zeigt eine leicht verringerte Nierenfunktion an. Dies entspricht dem CKD-Stadium 2. Eine GFR zwischen 15 und 29 weist auf eine stark beeinträchtigte Nierenfunktion (CKD-Stadium 4).
Wenn die GFR unter 15 liegt, wird eine Nierenersatztherapie aufgrund der unzureichenden Nierenfunktion immer wahrscheinlicher. In dieser Phase entscheiden Sie und Ihr Arzt, wann der ideale Zeitpunkt für den Beginn einer Ersatztherapie ist.
Erstellen eines Behandlungsplans
Wenn bei Ihnen eine chronische Nierenkrankheit diagnostiziert wurde, besteht der zweite Schritt darin, einen Behandlungsplan zu entwickeln, der zu Ihrer persönlichen Situation passt. Das Ziel des Behandlungsplans ist, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, etwaige Symptome zu lindern und Komplikationen zu verringern. Ihre Behandlung kann auf bestimmte Probleme ausgerichtet sein, wie zum Beispiel:
- Bluthochdruck (Hypertonie): Es wird geprüft, ob der Blutdruck im normalen Bereich liegt.
- Nierenbedingte Blutarmut (Nierenanämie): Es wird geprüft, ob genügend rote Blutkörperchen im Blut vorhanden sind und ob der Elektrolyt- und Säurestoffwechsel, der für den Sauerstofftransport zu den Organen verantwortlich ist, ausgeglichen ist.
- Diabetes: Der Blutzuckerspiegel wird geprüft.
Wenn Sie negative Gedanken haben, halten Sie sich an die folgenden Grundsätze:
- Ich bin nicht allein!
Mein Arzt, meine Familie und mein Behandlungsteam sind an meiner Seite. - Alle notwendigen Schritte können erlernt werden!
Andere haben es geschafft, also kann ich es auch schaffen. - Meine Symptome können gelindert werden!
Mit der richtigen Therapie werde ich mich besser fühlen.
Seien Sie mutig und glauben Sie an Ihre eigene Stärke! Wenn Sie dem Arzt gegenüber offen über Ihre Probleme sprechen, können Sie die Behandlung finden, die am besten zu Ihrer Situation passt. Lassen Sie auch Ihre Angehörigen an den Gesprächen teilhaben. Gehen Sie offen auf Ihre Ängste und Sorgen ein.
Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Ihre Nieren funktionieren.